Aktiv und umweltbewusst durch die Natur
Eine intakte Umwelt steigert den erholsamen Wert von Freizeit in der Natur. Begegnungen mit Tieren und die Vielfalt der Pflanzen machen sie zu einem besonderen Erlebnis. Wir sind Gäste in wertvollen Lebensräumen, die erhalten werden müssen. Deshalb rufen wir uns an dieser Stelle einige wichtige Verhaltensregeln in der Natur ins Gedächtnis. Diese helfen uns, umweltbewusst in der Natur aktiv zu sein.
Den richtigen Weg in die Natur finden
Wir lieben spektakuläre Ausblicke und Wanderrouten jenseits des Zivilisationslärms. Leider hat nicht jeder Mensch Wanderwege und Klettersteige vor der Haustür. An viele Orte für Outdoor-Aktivitäten müssen wir reisen. Kletterwände im Hochgebirge sind vielleicht mehrere Hundert Kilometer entfernt. Öffentliche Verkehrsmittel sind der ideale Weg für eine weite Anreise. Touristisch voll erschlossene Gegenden haben eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Wenn wir dennoch mit dem Auto anreisen, parken wir nur auf ausgewiesenen Parkplätzen. Autos können Flüssigkeiten verlieren und geben Hitze an den Boden ab. Beides ist für natürliche Böden und den Wald gefährlich. Da wir aktiv bleiben wollen, ist der Weg vom Parkplatz zum Wanderpfad für uns kein Problem.
Lebensräume und ihre Bewohner respektieren
Wälder, Berge und Seen sind artenreiche und bedrohte Lebensräume. Schon ein kleiner Tümpel ist das Biotop von gefährdeten Tier- oder Pflanzenarten. Wir begegnen der Natur bei unseren Aktivitäten immer mit Respekt. Jeder menschliche Eingriff hat Folgen. Deshalb wandern wir immer auf ausgewiesenen Wanderwegen. Wir benutzen vorbereitete Kletterrouten. Klettern an unerschlossenen Felswänden ist nicht naturfreundlich. Hier befinden sich Nistplätze für dort lebende Vögel. Auf Wandertouren überqueren wir oft Wasserläufe. Diese dürfen nicht durch Eingriffe verändert werden. Eine Brücke aus herumliegendem Totholz ist kein Problem, wenn sie sofort wieder zurück gebaut wird. Lebende Pflanzen dürfen nicht zerstört werden. Wir leuchten nicht in Erd- oder Baumhöhlen. Die Vermeidung von unnötigen Geräuschen ist ein wichtiger Punkt. Lärm kann Tiere nicht nur erschrecken, sondern erschwert ihnen auch die Orientierung.
Brut- und Schonzeiten müssen respektiert werden. In Feuchtgebieten wandern Amphibien zu ihren Laichplätzen.
Müll gehört niemals in die Natur
Müll ist eines der größten Umweltprobleme. Es ist vollständig dem Menschen anzulasten. Deshalb muss jeder seinen persönlichen Beitrag zur Müllvermeidung und Beseitigung leisten. Wenn wir uns in die Natur begeben, nehmen wir alles, was wir dorthin gebracht haben, wieder mit. Tiere können unseren Müll nicht aus dem Wald entfernen. Sie können jedoch ernsthaft daran erkranken.
Müll muss in jedem Fall vermieden werden. Das beginnt mit wieder verwendbaren Verpackungen für Getränke und Speisen. Manchmal lässt sich Müll nicht vermeiden. Selbstverständlich nehmen wir ihn wieder mit. Wir können auch Müll einsammeln, den wir nicht selbst verursacht haben. Herumliegende Getränkedosen oder Verpackungen finden bestimmt einen Platz in unserer Ausrüstung. Übrigens wird Abfall nicht immer vorsätzlich in der Natur zurückgelassen. Wenn er schlecht verstaut ist, kann er auch leicht beim Wandern verloren gehen. Am besten wird der Müll in einem geschlossenen Behältnis im Rucksack transportiert.
Übernachtungen in der Natur
In vielen Wandergebieten ist das Biwakieren unter freiem Himmel erlaubt. Eine Übernachtung in der Wildnis stellt besondere Herausforderungen an die Nahrungsaufnahme und die Hygiene. Essen und Wasser werden oft mit einem Gaskocher erwärmt. Dieser sollte einen festen Stellplatz auf einer schwer entflammbaren Fläche haben. Essensreste entstehen im Idealfall gar nicht erst. Gibt es sie dennoch, werden sie wie Müll entsorgt. Auch wenn sich Küchenabfall zersetzt, ist es menschlicher Abfall. Wildtiere, die solche Reste zu sich nehmen, können daran erkranken.
Körperpflege und Zahnprophylaxe sind bei einem längeren Aufenthalt in der Natur selbstverständlich. Beides geht ohne chemische Produkte.
Es gehört zu den Höhepunkten einer Bergtour, wenn die Wanderer abends zusammen sitzen. Wir denken aber auch daran, dass Licht und Lärm den Tieren die Orientierung bei der Nahrungssuche erschweren.
Lange Touren und offenes Feuer
Trekking über lange Passagen ist ein echtes Abenteuer. Entlang eines großen Flusses oder über Hochgebirgspässe. Bei der Planung einer langen Tour muss Umweltschutz von Anfang Teil des Konzepts sein. Wir können Übernachtungsplätze klug vorausplanen. So müssen wir unterwegs nicht wild campen. Im Hochgebirge ist die Wanderung von einer Berghütte zur nächsten ratsam.
Ein besonderes Thema für Langdistanz-Trekker ist offenes Feuer. Ein Lagerfeuer ist für die Romantiker unter den Outdoor-Aktiven ein Muss. Es hat aber auch einen praktischen Nutzen. Es wärmt uns und dient der Nahrungszubereitung. Bei der Verwendung von Feuerstellen ist besondere Vorsicht geboten. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist offenes Feuer untersagt. In einer für Wanderer voll erschlossenen Infrastruktur finden sich oft vorbereitete Feuerstellen. Ein Grill ist dem offenen Feuer im Sinne des Brandschutzes gleichgestellt. Bei extremer Trockenheit sollten wir auf Feuer gänzlich verzichten.
Mit Gruppen und Kindern in der Natur
Aktive Freizeit mit Kindern zu verbringen macht Freude. Der Aufenthalt mit ihnen in der Natur bringt aber auch besondere Herausforderungen. Wir müssen bei den Vorbereitungen die Fitness und emotionale Reife von Kindern berücksichtigen. Das verändert zum Beispiel Art und Umfang der mitgeführten Speisen. Wichtig ist es, mit den Kleinen vorab genaue Regeln für das Benehmen in der Natur aufzustellen. Wir legen sie am besten mit ihnen gemeinsam fest. Kinder übernehmen gern Verantwortung, und sie werden den Sinn des Naturschutzes schnell in der Praxis schnell erkennen. Freizeitaktivitäten in Gruppen stellen ebenso besondere Anforderungen. Gruppendynamische Aktivitäten erhöhen z. B. den Lärmpegel.
Umweltbewusstsein hat höchste Priorität
Die aktive Freizeit in der Natur ist eine perfekte Gelegenheit, unser engagiertes Herz für den Naturschutz zu zeigen. Aber denken wir immer daran: Wir sind Gäste der Pflanzen und Tiere, die dort leben!
Und wir tragen Verantwortung für unsere Mitmenschen und kommende Generationen. Sport und Freizeit mit Umweltbewusstsein zu leben ist zeitgemäß.